Dorferneuerung / Dorfmoderation in Insul
Moderation in der Dorferneuerung Insul
Nutzungskonzept stellt die Weichen für konkrete Planungen
„Wenn wir ein überzeugendes Nutzungskonzept erstellen, lohnt es sich, weiter über die Zukunft der Alten Schulen nachzudenken.“ Mit diesem Anspruch leiteten Ortsbürgermeister Ewald Neiß und Dorfmoderatorin Christiane Hicking den fünften Themenabend im Rahmen der Dorfmoderation in Insul vor drei Wochen ein.
Wieder waren viele Bürgerinnen und Bürger in die Alte Schule gekommen. In Kleingruppen sollten sie zunächst einen Wunschplan mit denkbaren Aktivitäten für ein Dorfgemeinschaftshaus erstellen. Das Ergebnis war eine lange Latte an Nutzungsvorschlägen, wie Seniorentreffen, Vereinsarbeit, Volkshochschulkurse, Jugendtreff, PC-Raum für Jung und Alt, kleine Bastelwerkstatt, Raum für Kreativkurse und ein Bürgermeisterzimmer. Zusätzlich werden Nebenräume benötigt und berücksichtigt werden muss auch ein behindertengerechten Ausbau des Erdgeschosses mit entsprechenden Zugängen und Toilette.
In der konstruktiven Diskussion wurde schnell ein vielseitiges Konzept erarbeitet. Ein deutliches Signal setzten die Teilnehmer auch mit ihrem Vorschlag, die Alte Schule nicht für Privatfeiern zur Verfügung stellen zu wollen. Die Planerin und Moderatorin Hicking freute sich darüber: „Denn wir betreiben mit dem Dorferneuerungsprogramm ja Strukturförderung. Und da ist es ein gutes Zeichen, wenn bei einem solchen öffentlichen Projekt auch die Privatwirtschaft, sprich die örtlichen Gaststätten, nicht außer Acht gelassen werden.“ Der geschlossen vertretende Gemeinderat war ebenso von den Ergebnissen angetan.
Voruntersuchungen sind in vollem Gange
Zwischenzeitlich ist bereits durch einen Altbau erfahrenen Architekten die Bestandserhebung erfolgt. Auch die Verwaltung kann nach Haushaltsprüfung grünes Licht für Sanierung und Umbau der Alten Schule geben. „Wir haben eine gute Finanzdecke und haben trotzdem noch Geld für die Umsetzung anderer Projekte, die in der Dorfmoderation vorgeschlagen worden sind“, schaut Ewald Neiß mit dem Gemeinderat zuversichtlich ins kommende Jahr. Bald schon sollen die Planung zum Umbau der Alten Schule der Öffentlichkeit vorgestellt werden und auch andere Projekte konkretisiert werden.
Abbildung: Die Grundlage für ein Nutzungskonzept wurde in Kleingruppen erarbeitet.
Bericht 2 :
Ort/Datum: Insul, Alte Schule, 26.11.2007
Teilnehmer: 22 Personen inkl. Gemeinderat
Verteiler: s.o. sowie
Herr Schober, VG Adenau
Herr Funk, VG Adenau
Herr Weiler, VG Adenau
Frau Petrat, KV Ahrweiler
Ziel des Themenabends war es, die
verschiedenen vorstellbaren Nutzungen für das
Gebäude zu sammeln bzw. zu prüfen, ob eine
nachhaltige Nutzung erkennbar ist. Dies dient
der Planungssicherheit für die Gemeinde, die mit
der Innensanierung des Gebäudes viel Geld in
die Hand nehmen würde.
Nach Vorstellung alter Plangrundlagen wurden per Kartenabfrage verschiedene Aspekte zusammengeführt:
Folgende Fragen sollten beantwortet werden:
Von welchen (Interessen)Gruppen kann die Alte Schule genutzt werden?
Welche Rücksichten sind zu nehmen?
Welche Vereinbarungen müssen getroffen werden?
Wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus?
Weitere Aspekte, wie die Barrierefreiheit (ist eine Auflage bei Förderung), sollten hier nicht weiter vertieft
werden, da es sich hierbei um planerisch zu lösende Details handelt. Es wurde jedoch auf verschiedene
Einzelheiten, wie Gefälle, Länge einer Rampe ohne Zwischenpodest etc. hingewiesen.
Nutzungen Gruppengröße / Raumbedarf
Seminare / VHS max 15 – 25 Pers. je nach Thema
Werkstatt (Holzbearbeitung etc.) Bastelraum im Hof?
Bücherbörse
Kochkurse beschränkte Teilnehmerzahl – Küche
Sportgruppe / Turnen 15 Personen
Treffpunkte großer Saal für allgemeine alternative Programme
Seniorentreffen Mehr als 100 Personen sind über 65 Jahre alt. Nach interner
Einschätzung würden alle, die sich noch irgendwie bewegen können,
einer Einladung folgen. Daher ist sogar zu überlegen, ob man die
Altersbegrenzung hoch setzt.
Weiterhin ist zu berücksichtigen: Die Senioren nehmen zahlenmäßig zu.
Jugendraum Er muss separat von anderen Nutzungen sein. – Evtl. sogar mit eigener
Toilette und eigenem Eingang – Frage: Ist ein Raum im Hof umbaubar?
PS-Kurse Jugendliche erklären Senioren das Internet, auch Schreibkurse – hierfür
genügt ein kleinerer Raum.
Musikerraum für Blasorchester, derzeit 40 Personen (ohne Nachwuchs) zzgl.
Abstellmöglichkeit für größere Instrumente (u.a. Schlagzeug)
Sprechstunden beim
Bürgermeister
eigenes Dienstzimmer
Dorfkino
Förster Dienstzimmer
Familienfeiern – Die überwältigende Mehrheit war mit Rücksicht auf die Nachbarschaft (Hinweis auf das
Löhndorfer Urteil) und mit Rücksicht auf die Gastronomie der Meinung, keine Privatfeiern in der alten Schule
zu dulden. Geburtstagsparties von Jugendlichen sind über die Hausordnung für den Jugendraum zu regeln.
Außerdem werden benötigt: Abstellräume, Toiletten (inkl. Behinderten-WC)
Hinsichtlich der Nachhaltigkeit wurde ausgeführt, dass eine gute Nutzung dies schon allein sichern würde.
Allerdings sind schriftliche Vereinbarungen (ähnlich wie beim Jugendraum) zwischen den einzelnen Gruppen
später erforderlich. Ohne
Nutzungsplan und
Hausordnung (inkl. Reinigungsplan)
geht es nicht.
Die Gemeinde wird kurzfristig Kontakt mit der Verbandsgemeindeverwaltung hinsichtlich des weiteren
Vorgehens (Frage der Finanzierung, Planung etc.) aufnehmen.
Von den beiden Gestaltungsvorschlägen für ein schwarzes
Brett (hier mit Mitteilungskasten und Wanderkarte siehe Abb.
rechts) wurde die Stahlkonstruktion eindeutig favorisiert.
Dieses System ist größenvariabel könnte auch für andere
Informationen (z.B. an den Ortseingängen) genutzt werden.
Als Standortvorschläge wurden die geschlossene Wand
direkt vor dem Haupteingang sowie vor der Baumreihe
genannt (s. Foto unten).
Weitere Fragen hinsichtlich der Barrierefreiheit stellten sich
noch nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung:
Ist eine Rampe mit Zugang von hinten direkt in den Saal
möglich? Hierfür müsste ein Wandteil unter einem
Fenster für eine Tür gebrochen werden.
Ist eine Verlagerung des Behinderten-WC in den Hof
möglich? Anderweitig müsste mindestens ein Nebenraum
im EG abgesenkt werden (derzeit über große Blockstufe
erreichbar).
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Wie geht es weiter?
Im Januar werden die Arbeitsgruppe „Wanderwege
…“ sowie die interessierten Eltern für ein
Gesamtkonzept „Abenteuerspielpfad“ eingeladen.
Nach Karneval wird ein runder Tisch einberufen, in
dem die Träger Öffentlicher Belange über die
Vorschläge aus der Dorfmoderation informiert werden
und Empfehlungen zum weiteren Vorgehen geben
sollen.
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Neue Termine der Dorfmoderation in der Dorferneuerung in 2008
Beide Termine finden jeweils um 20.00 Uhr in der Alten Schule statt.
Gez. Ewald Neiß, Ortsbürgermeister